Wirkungsbereich der Regeln zur Softwareergonomie: Welche drei Komponenten beeinflussen softwareergonomische Gestaltungsmerkmale? Wie wird der Einfluss gemessen (nur je ein Stichwort)?
- Erlernbarkeit (zeit zum lernen)
- Handhabbarkeit (zeit zum durchführen einer Aufgabe)
- Aufgabenbereich
Welche Normen gibt es zur Softwareergonomie? Nennen Sie die 7 dort angeführten Grundsätze (mit kurzer Definition).
( DIN EN ISO 9241 Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten; Teil 10: Grundsätze zur Dialoggestaltung vom Juli 1996)
- Aufgabenangemessenheit
durch Programm-> effektive, effiziente Unterstützung bei Lösung einer Aufgabe
- Selbstbeschreibungsfähigkeit
- Anwender soll ohne oder nur mit geringer Hilfe das Programm anwenden können
- der Sinn vorhandener Funktionalitäten soll ebenso verständlich sein wie:
- die Durchführung der Funktionalität
- Hilfstexte müssen abrufbar sein
- Steuerbarkeit (Kontrolle über den Ablauf der Anwendung)
- der Anwender bestimmt über die Interaktion
- Erwartungskonformität
- die Anwendung soll sich so verhalten wie es der Benutzer erwartet
- gleichartige Abläufe erfordern gleichartige Vorgänge
- Software und Hardware funktionieren zuverlässig
- Fehlertoleranz (Benutzungsfehler sollten keine Verherenden Folgen haben)
- erkennbare Fehler verhindern nicht das Ziel des Benutzers
- nicht erkennbare Fehler verlangen keine oder nur geringe Korrekturen vom Benutzer
- Individualisierbarkeit
- Anpassungsfähigkeit des Programms an die eigenen persönlichen Wünsche durch den Anwender
- Erlernbarkeit
- geringer Zeitaufwand bei der Einarbeitung
Natürlichsprachliche Benutzungsoberflchen: Nennen Sie drei kommerzielle Vertreter aus den 80-iger/90-iger Jahren.
- Language Access von IBM
- MS-DOS MAN von Transmodul
- Question and Answer von Symantec
- Language Craft von Carnegie Group Inc.
Multimedialität: Was ist die duale Kodierungstheorie und wo liegen ihre Grenzen?
Die duale Kodierungstherorie beschreibt die Idee, Informationenen zu festigen, indem Bilder und Text so miteinander Kombiniert werden, das der Lerneffekt steigt. Das ganze beruht auf Depiktion und Deskription.
Multimedialität: Was versteht man unter der Differenzierung nach Depiktionen und Deskriptionen?
Die Informationsspeicherung mittels abstrakten Gedankensymbolen wird Deskription genannt. Mit Depiktion speichert der Mensch analoge Informationen, wie z.B. das Aussehen als analoges Muster im Gehirn ab. Beide Arten ergänzen sich und kommen bei der Informationsaufnahme als Mischung vor.
Wo liegen die Hauptgründe für die Fehlerquoten heutiger graphischer Benutzungsoberflächen?
- steigender Funktionsumfang und Komplexibilität
- die meisten softwareergonomischen Richtlinen sind nur suboptimal
- die Methapern werden nicht verstanden
- die Ikonen gehen weg von den Piktogrammen hin zu bildlichen Ikonen
- die Entwickler wissen zu wenig über die Softwareergonomie
Was unterscheidet Piktogramme von den heute üblichen bildlichen Ikonen und wie ist dieser Unterschied softwareergonomisch zu bewerten?
Piktogramme zeigen nur das wesentliche. Sie sind schnell zu erfassen und ziemlich eindeutig. Bildliche Ikonen sehen schöner aus und tragen positiv zum "Look and Feel" bei, sind aber nicht mehr so einfach zu erkennen.
Der unterschied zeigt, das es softwareergonomisch sinvoller währe, die Pikogramme zu nutzen. Leider will fast kein Anwender ergonomische Software, wenn sie nicht gut aussieht.
Welche softwareergonomischen Schwächen enthielt der Stimmzettel der letzten USA-Wahlen in Florida? Wie sind in diesem Licht die Wahlanfechtungsklagen einiger Wähler zu sehen?
- Die Anordnung der Parteien und Vertreter war nicht nach den Gestaltungsgesetzen organisiert (Asymmetrie)
- Die Kästchen zum Lochen ließen sich nicht eindeutig den Parteien/Vertretern zuordnen (neben jedem Namen war das entsprechende Kästchen zum Lochen zu finden, ein Pfeil vom Namen zum Kästchen wies darauf hin. Unter jedem Namen war jedoch ein langer Trennstrich zu finden, der genau auf ein anderes Kästchen verwies. Dieser Strich war wesentlich auffälliger und vermittelte leicht den Eindruck, das falsche Kästchen gehöre zu einem Namen.)
Die Wahlanfechtungen sind vollkommen berechtigt. Ein unergonomsich gestalteter Wahlzettel kann verherende folgen auf die Wahlergebnisse haben. Viele Bürger handeln aus dem Bauch heraus und vertuhen sich leicht bei komplizierten und nicht sofort erschließenden Wahlzetteln.
Welche Regeln zum Umfang und zur Tiefe von Menüstrukturen finden sich in Styleguides?
- Auf der 1. Ebene nur maximal 9 Einträge
- Auf der 2. Ebene nur maximal 12 Einträge und 7 Gruppen
- Maximal 3 Ebenen. Die Dialogboxen nach einem Funktionsaufruf zählen schon als dirtte Ebene, deswegen müssen Kaskadenmenüs vermieden werden.
Welche Formen hierarchischer Zugänge gibt es bei WWW-Angeboten? Was sind die Entsprechungen und Unterschiede zu den Menüs graphischer Benutzungsoberfälchen?
- Menüs: Entsprechung = "Struktur", Unterschied = "mehr Einträge"
- Listen: Entsprechung = "Möglichkeitenauflistung", Unterschied = "Eindimensional"
- Stammbäume: Entsprechung = "Möglichkeitenauflistung", Unterschied = "viele Elemente und Ebenen"
Was ist ein Hypertext im Gegensatz zum Text einer Buchpublikation?
Nicht streng sequentiell. Dem Benutzer wird ermöglicht zwischen verschiedenen Dokumenten zu wechseln und sich so über referenzen einen effizienteren Zugang zu großen Informationsmengen zu schaffen.
Welche Fehler bzw. softwareergonomischen Probleme sind ihnen bei den Menstrukturen/Symbolleisten/Dialogboxen im Microsoft Office aufgefallen (zwei Beispiele)?
Die Menüstrukturen halten sich nicht an die in Styleguids genannten Standards (max. 9 Elemente auf 1. Ebene, max 12 Elemente und 7 Gruppen auf 2. Ebene und max. 3 Ebenen (incl. Dialogboxen). Beispile Office 2000: im Bereich Einfügen -> Objekt -> Bild -> Datei Dialog.
- Bei Office 2000 verstecken sich standardmäßig wenig genuzte Funktionen, dadurch wird der Vorteil eines Menüs, die Möglichkeitenaufzeigung, vernichtet.
Die Ikons sind nicht nur piktogramme sondern eher bildlich (z.B. speichern -> Diskette)
- Gruppenbildung ist nicht eindeutig und es existieren Kunstoberbegriffe ("Extras", ...)
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