Eintrag in mein Katzentagebuch von Lea

Liebes Tagebuch,

heute war mal wieder ein sehr anstrengender Tag. Um sechs Uhr wachte ich auf, weil der erste aus meiner Familie sich Kaffee machte. Langsam reckte und streckte ich mich und tappte dann verschlafen in die Küche. Nach einigen herzzerreißenden Miaus gab mir die Große was zu fressen. Ich stürzte mich darauf und fraß.

Als ich gerade fertig war, kam die nächste aus ihrem Zimmer. Bei ihr brauchte ich etwas länger. Erst nachdem ich ihr fünf Minuten durchs ganze Haus gefolgt und ihr so um die Beine gelaufen war, dass sie ständig über mich stolperte, fütterte sie mich. Es war sehr lecker, denn sie machte extra die neue Dose Whiskas auf. Das schmeckt viel besser als das Billigzeug von Aldi. Als ich den Teller ganz leer geschleckt hatte, beschloss ich, mich noch mal aufs Sofa zu legen und zu schlafen. Ich erwachte wieder vom Trampeln der letzten aus der Familie. Die anderen beiden waren schon gegangen. Die Große mag ich am liebsten. Bei ihr genügt ein einziges, lautes „Miauuu!“ Und schon ist mein Schälchen gefüllt. Ich verließ das Haus mit der Großen. Sie fährt mit dem Auto zur Arbeit. Naja, sie wollte es zumindest. Aber um ihr mal wieder zu zeigen, wer hier der Boss ist, setzte ich mich bequem vors Auto. Dort blieb ich eine Weile, bis die Große schließlich ausstieg und mich wegscheuchte. Beleidigt machte ich mich auf den Weg in den Garten und legte mich auf den Liegestuhl. Einige Zeit später sah ich eine Maus im Gras. Ich beobachtete sie, fing sie aber nicht. Eigentlich mag ich ja gar keine Mäuse, sondern bin überzeugte Vegetarierin. Ich lag noch eine bisschen in der Sonne und döste vor mich hin. Als ich die Augen wieder öffnete, war die Maus immer noch da. Aber da war noch jemand. Der dumme, arrogante Nachbarskater.

Wie der schon wieder guckte! Total eingebildet! Der Typ hält sich für den absoluten King. Hmmm.... Nun musste ich irgendwas tolles tun.

Was ganz katzentypisches. Die Maus? Gut. Ich machte mich zum Sprung bereit, zählte leise auf drei und schnappte mir das Mäuschen. Stolz schleppte ich sie am Nachbarskater vorbei in den Vorgarten. Sobald der dumme Kerl außer Sichtweite war, spuckte ich die arme Maus wieder aus. Sehr verängstigt hüpfte sie davon.

Jetzt hatte ich Hunger. Ich machte mich auf den Weg zu unseren Nachbarn. Die mit der schusseligen alten Katze. Ich schnappte mir ihr Schälchen, leckte es leer und verschwand wieder. Die Oma hockte verpennt daneben. Als nächstes ging ich zu dem alten Ehepaar von nebenan. Die haben immer was für mich. Ich muss nur ein bisschen miauen, traurig mit den Augendeckeln klimpern und schon rennt die alte Dame, um mir Milch zu besorgen. Nach einem weiteren Besuch bei dem kleinen Kätzchen drei Straßen weiter und bei dem völlig verblödeten Nachbarshund, hatte ich meine Frühstücksrunde beeendet und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich hielt ein kurzes Nickerchen auf der Terrasse, bis die Kleine wieder heimkam. Sie nahm mich mit ins Haus. Die Kleine ist am schwierigsten. Ich glaub, sie durchschaut mich irgendwie. Eigentlich nimmt sie sich ja immer vor, mir nichts zu geben, aber wenn sie kocht und ich sie anbettle, findet sie es ungerecht, dass sie essen darf und ich nicht und es landet eine weitere Portion Futter in meinem Schälchen. Nach dem Essen schlief ich auf dem Wohnzimmerteppich. Nacheinander kamen ein paar Stunden später die beiden Großen. Beim Anblick dieses armen, halb verhungerten Kätzchens wurde der Teller noch zweimal gefüllt. Am Nachmittag klapperte ich noch die restliche Nachbarschaft ab, die alle so Mitleid mit diesem kleinen, süßen Kätzchen hatten. Abends kehrte ich heim, holte mir von allen Familienmitgliedern noch ein paar Streicheleinheiten, gefolgt von einem kleinen bisschen Whiskas und legte mich zum Schlafen auf das Sofa. Ich bin müde.... gleich schlafe ich.... Da kommt ja noch mal die Große. Hey! Warte! „Miaauuu!“

Reizwortgeschichte : Pyromane, New York, Schulranzen, fett

Am Flughafen

"Die Passagiere der Maschine 36228 nach New York werden gebeten, sich in den Warteraum zu begeben. Vielen Dank.“ Wow! Meine erste Durchsage! Ich bin neu hier, Karl-Heinz Friedrich heiße ich. Das war doch schon ziemlich gut, oder? Heute ist mein erster Tag in der Flughafenaufsicht. Mein Job ist es, darauf zu achten, dass alles so läuft, wie es laufen soll und den Passagieren die Abflug- und Landezeiten ihrer Flugzeuge zu sagen. Ok.... was könnte ich denn noch so durchsagen? Ah, da landet eine Maschine. Die sieht richtig schön aus. „Meine Damen und Herren, wenn sie ihren Blick bitte ein bisschen nach rechts wenden, können sie die wunderschöne, eben gelandete Maschine der Lufthansa sehen. Ich finde sie sehr bewundernswert. Baujahr 1997 und immer noch perfekt.“ Naja, ein wenig Bildung tut den Leuten gut. Sollen sie ruhig wissen, was für tolle Flugzeuge wir hier haben. So, jetzt schau ich mal auf den Bildschirm der Überwachungskamera. Sieht gut aus. Alle sind fröhlich und halten sich an die Regeln... Aber Moment! Alle? Nein. Da drüben unter dem Rauchverbotsschild steht ein Mann mittleren Alters und zündelt mit seinem Feuerzeug herum während er an seiner Zigarette zieht. So ein Pyromane. Na warte, du Halunke! „Liebe Flughafenbesucher, ich möchte sie freundlich darauf hinweisen, dass auf dem gesamten Flughafengelände absolutes Feuer- und Rauchverbot herrscht. Das gilt auch für den netten Herrn im grünen T-Shirt an der Anzeigetafel... Ja, sie meine ich. Jetzt schauen Sie nicht so! Ach, übrigens. Diese Dame neben Ihnen. Ist das Ihre Freundin? Nein? Ach, Ihre Ehefrau! Hallo, so einen Kerl würde ich aber nicht heiraten! Oder sehe ich das falsch? Alle, die finden, dass man kenen Raucher heiraten soll, heben jetzt bitte die Hand. Na, sehen Sie? Das sind doch einige. Also: Lassen Sie sich möglichst schnell scheiden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis dann.“ Das war doch nicht schlecht, oder? Ist doch was! Der Typ hat´s doch verdient. Oh, da sehe ich gerade..... Eine Maschine hat Verspätung. Das muss ich melden!. „Hallo? Ja, ich wollte Ihnen mitteilen, dass sich der Flug nach Malta verspätet. Tut mir leid! Hey Du, Kleiner! Ja, Dich meine ich. Du mit dem roten Schulranzen. War das dein Flug? Ja? Och komm....nicht weinen. Ich find´s ja auch doof. Aber sieh´s doch mal positiv. Vielleicht kauft dir die Mama jetzt ja noch ein Eis! Oh. Sie sind die Mutter? Das hätte ich nicht sagen sollen? Oh. Äh... Tut mir leid. He, Kleiner, dióch kein Eis. Mach dir nichts draus, davon wird man eh nur fett!“ Mist, das ging ja total in die Hose. Naja, egal. Was sind das hier eigentlich für Knöpfe? Rot, grün und gelb. Was wohl passiert, wenn ich... Oh, nein! Warum tutet das denn jetzt so laut? Halt, Stopp! „Keine Panik, meine Damen und Herren. Ich bring das in Ordnung. Nein, ich weiß auch nicht, warum plötzlich überall Gasmasken von der Decke fallen. Tut mir leid. Keine Panik! Keine Panik!“ Wie krieg ich den Alarm nur wieder aus? Hilfe! Vielleicht, wenn ich jetzt den grünen Knopf...? Mist! Ich glaub, das war falsch. „Tut mir leid, liebe Flughafenbesucher. Aber sehen Sie´s positiv. Durch das ganze Wasser, das jetzt von der Decke gespritzt wird, müssen Sie heute schon nicht mehr duschen. Was haben Sie gesagt? Ihre Frisur ist zerstört? Das tut mir leid. Dann müssen sie sich das neue Haarspray von Garnier kaufen, das hält auch bei Regenwetter. Oh, das haben Sie schon? Dann sollten Sie sich beschweren. Was? Ich soll das verdammte Wasser abstellen? Ok, ich versuch´s.“ Also, dann jetzt den gelben Knopf. „Jaaa, liebe Passagiere und Nichtpassagiere, gemeinsam haben wir es geschafft! Wir haben das zusammen durchgestanden! Wir haben... Oh, nein. Da kommt mein Chef! Wünschen Sie mir Glück!“

GeschichtenLea (zuletzt geändert am 2007-11-01 17:25:09 durch localhost)