1756 Am 27. Jänner um 8 Uhr abends wurde dem fürsterzbischoflichen Kammermusikus Leopold Mozart in der Salzburger Getreidegasse von seiner Frau Maria Anna (geb. Pertl) ein Sohn geboren, als 7. Kind des Ehepaares. Von den Geschwistern lebte allerdings nur Maria Anna Walburga Ignatia "Nannerl" noch. Der Sohn wurde am nächsten Tag im Salzburger Dom unter dem Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Er nannte sich in Italien von 1770 an Wolfgango Amadeo und von etwa 1777 an Wolfgang Amadè.

Im Juli erschien Leopold Mozarts Versuch einer gründlichen Violinschule in Augsburg.

1760 Leopold Mozart notierte zu verschiedenen Stücken aus diesem Notenbuch, daß Wolfgang diese in seinem 4. Lebensjahr gelernt hätte.

1761 Im Jänner oder Februar schrieb der 5jährige Mozart seine ersten Kompositionen (Andante für Klavier KV 1a, Allegro für Klavier KV 1b), die Leopold Mozart in das Notenbuch notierte.

1762 Leopold Mozart reiste mit seinen Kindern Wolferl und Nannerl zu Beginn des Jahres nach München, wo sie vor dem Kurfürsten Maximilian III. Joseph spielten, im Herbst dann nach Passau, wo Wolfgang für sein Spiel vor dem Fürstbischof Joseph Maria Graf Thun-Hohenstein "einen ganzen Dukaten" erhält. In Wien spielte er in mehreren wichtigen Häusern. Die Mozarts wurden auch von Maria Theresia sehr freundlich empfangen: "der Wolferl ist der Kayserin auf die Schooß gesprungen, sie um den Halß bekommen, und rechtschaffen abgeküsst." Die Kaiserin schickte den Kindern auch je ein Galakleid und erkundigte sich auch nach Wolfgangs Befinden, als er vorübergehend erkrankt war.

Karl Graf Zinzensorf, Tagebuch, 17. Oktober: "... dann bei Thurn, wo der Knabe aus Salzburg und seine Schwester Klavier spielten. Der arme Kleine spielt wunderbar; das ist ein kluges, lebhaftes, reizendes Kind; seine Schwester spielt meisterhaft und er applaudiert ihr. Fräulein von Gudenus, die gut klavier spielt, gab ihm einen Kuß, er fuhr sich über das Gesicht."

1763

Leopold Mozart wurde zum Vizekapellmeister ernannt. Wolfgang spielte auch öffentlich Violine und wurde von seinem Vater auf der Orgel eingeführt: "Davon er dann gleich stante pede die Probe abgeleget, den schammel hinweg gerückt, und stehend preambulirt und das pedal dazu getreten ... als wenn er schon viele Monat geübt hätte". Leopold Mozart reiste mit seinen Kindern nach München, Frankfurt, Augsburg, Ulm, Ludwigsburg, Heidelberg, Mannheim, Mainz, Koblenz, Köln, Aachen, Lüttich, Brüssel etc. - und im November noch nach Paris.

Aus dem "Augsburgischen Intelligenz-Zettel", 19. Mai: "Wir begnügen uns aber für heute, was besonders Merkwürdiges von 2 Bewunderns-werthen Kindern ... anzumerken ... Ich habe ... gesehen, dass man ihm die Tastatur mit einem Schnupftuch zugedekt hat; und er hat auf dem Tuche eben so gut gespielt, als wenn er die Claves vor Augen gehabt hätte. Ich haber überdas gesehen und gehört, wie man ihm, da er in einem andern Zimmer zuhören muste, einzelne Töne nicht nur bald unten, bald oben auf dem Clavier, sondern auch auf allen nur erdenklichen Instrumenten angegeben, er aber in demselben Augenblike den Buchstaben oder Namen des angegebenen Tones benennet hat. Ja, wenn er eine Glocke läuten und eine Uhr, ja sogar eine Sakuhr schlagen hörte, war er im selben Augenblike im Stande, den Ton der Glocke oder Uhr zu benennen."

1764

Die Mozarts waren in Versailles bei König Ludwig XV. eingeladen; Madame de Pompadour verhielt sich den Mozarts gegenüber hochmütig. Zwei Sonaten für Klavier oder für Klavier und Violine (KV 6, 7), die Mozart der Königstochter Louise-Marie-Thérèse de Bourbon widmete, erschienen als op. 1. Im April reisten sie über Calais-Dover nach London, wo die Kinder vor König Georg III. musizierten. Wolfgang wurde vom Kastraten Giovanni Manzuoli im Gesang unterrichtet.

Claude Adrien Helvétius, London, Ende April: "Erlauben Sie, daß ich eines der einzigartigsten Wesen, die es auf Erden gibt, Ihrer Gunst anempfehle. Es handelt sich um ein deutsches Wunderkind, das in den letzten Tagen in London angekommen ist. Es spielt und komponiert auf der Stelle die schwierigsten und hübschesten Stücke auf dem Klavier. In seiner Art ist es der beredteste und tiefste Komponist ... Ganz Paris und der französische Hof waren von dem Knaben entzückt."

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